Montag, 30. April 2007
Der (Desktop-)Griff nach den Sternen
Die von KDE unter dem schlichten Namen "kstars" mitgelieferte Education Software entpuppt sich bei genauerem Blick als echte Perle für Hobby-Astronomen.

Die Bedienung des "Desktop-Planetariums" (Projektwebseite) fällt äusserst intuitiv aus. Im Gegensatz zum Ressourcen verschlingenden Celestia kommt das von Jason Harris geschriebene Programm auch gut mit einem 1Ghz Rechner ohne 3D Grafikkarte zurecht. Laut der Projekthomepage sind in kstars 130'000 Sterne, 13'000 Deep Sky Objekte, alle Planeten, die Sonne, der Mond und tausende von Kometen und Asteroiden integriert. Wer schon immer einmal vom PC aus das Firmament von Peru, Hawaii oder dem Südpol aus erkunden wollte kommt bei kstars ebenfalls auf seine Kosten: neben der Heimatstadt ist per digitaler Landkarte jeder Punkt der Erde als Beobachtungsposten auswählbar! Vom gesamten Sternenhimmel können generierte DSS Bilder (Digitized Sky Surveys) heruntergeladen werden, doch für ausgewählte Objekte (und davon gibt es nicht wenige), können auch detaillierte, ja sogar farbige Bilder angefordert werden:

die im MIT beheimateten SEDS (Students for the Exploration and Development of Space) stellen ebenso wie das Kitt Peak National Observatory mit seinem Advanced Observing Program oder dem NOAO (National Optical Astronomy Observatory) echte Aufnahmen zur Verfügung, welche per Menü heruntergeladen werden. Die Aufnahmen für Spiralgalaxie M94 wird nicht nur von all diesen Instituten bereitgestellt, es wird auch gleich noch zum entsprechenden Eintrag auf der Webseite des von SEDS im Internet bereitgestellten Messierkatalogs verlinkt.

Wem das noch nicht reicht, kann im Fenster "Details" sämtliches verfügbares Material auch per Konqueror ansehen - unter dem Reiter "erweitert" lassen sich noch eine Unmenge an Online-Datenbanken mit unzähligen Details zum Objekt abrufen.

Wirklich genial ist aber eine andere Funktion: per Details lässt sich auch ein echtes Teleskop ansteuern, vorausgesetzt dieses ist mit dem PC verbunden. Aufgrund der Tatsache, dass ich kein Teleskop zur Verfügung habe, konnte ich dieses Feature leider nicht testen... Was lässt sich noch sagen... natürlich gibt es zu kstars ist kde-files.org. Für eine langanhaltende Desktop-Jagd nach Sternen, Galaxien und Kometen dürfte also gesorgt sein. kstars sollte eigentlich von jeder Linux Distribution als Paket verfügbar sein, es lässt sich aber auch von der Projekthomepage herunterladen.

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